02 | Cna Vermigel – Passo del Gottardo

Militarisierte Zone

Das Wetter macht mit, ein stahlblauer Himmel präsentiert sich wenn ich aus dem Fenster schaue. Die Nacht war erstaunlich ruhig, somit steige ich ausgeruht aus dem Schlafsack.

Gestärkt vom ausgiebigen Morgenessen nehme ich die 700 Höhenmeter in Angriff, die mich zum Passo Sella führen. Der Weg verläuft durch das Hochalpine meist auf Steine, manchmal passiere ich grössere Schneefelder, die aber gut von Vorgängern gespurt sind.

Beim Passo Sella steht eine alte Militärfestung, Teil dieser vollmilitarisierten Gegend. Ich steige kurz noch zum Giübin hoch auf 2776m, da öffnet sich das ganze Tessin unter meinen Füssen. Ich halte Ausschau nach Wildtieren, aber ich sehe nur zwei Alpendolen, die mit dem Wind spielen und einige verdächtige aber zu statische braune Flecken in der Ferne.

Unzählige Militärposten passiere ich noch bis der Lago Sella auftaucht. Da kommen Erinnerungen auf als ich, in graugrün vor über 30 Jahren, unter strömenden Regen hier oben ein zu lange gekochter Risotto aus der Gamelle ass, welcher sich langsam aber stetig zu einer kalten Reissuppe verwandelte.

Der Weg von der Staumauer zum Gotthardpass ist langweilig und dazu auch noch geteert. Zum Glück zieren viele blühende Pflanzen und Blumen den Strassenrand. Sträucher von Alpenrosen, ginestrelle, ranuncoli, erba iva (Deutsch ??), Veilchen, Vergissmeinnicht und andere, dessen Namen ich immer wieder vergesse (😜), begleiten mich zum Pass, mit seinem sonntäglichen Treiben aus Töff, Autos, Marktstände und Country-Band.

Heute hab ich ein Einzelzimmer mit Etagendusche, Luxus pur. Mal schauen ob sich da besser schläft als in der SAC-Hütte.

Meine Etappe:

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01 | Oberalp – Vermigelhütte

Es geht los

Gestern packte ich meine wortwörtlichen Siebensachen in meinem treuen Begleiter ein. 10kg für die nächsten drei Wochen, ob das genügt?

Die kleine Rote bringt mich zum Oberalp, wo ein Leuchtturm mir den Weg zeigt. Blühende Alpenrosen, plätschernde Bäche, bimmelnde Kuhglocken und brummende Töfffahrer begleiten mich hinein Richtung Val Maighels. Angesichts der vielen noch anstehenden km wähle ich die gemütlichere Route und belasse den Pazolastock für ein anderes Mal (Gell Renato :-)).

Am Tomasee hört man nur noch das Fliessen des Baches und der vorbeiziehende Wind, ich bin fast alleine und nehme die Augen voll von diesem herrlichen Alpensee. Rotterdam minus 1233km, reine Mathematik. Auf diesen Gewässern war mein Vater 10 Jahre lang unterwegs, … ok ein wenig weiter Richtung Meer und vor über 70 Jahren.

Nach der Maighelshütte flacht sich das Tal ab, der Bach mäandert durch die alpine Hochmoorlandschaft und wirft sich tobend in der Schlucht, eine Art Mini-Greina. Murmeli warnen einander, dass schon wieder ein Tourist kommt, ein Steinbock schaut von der Krete auf mich herunter. Beim Maighelspass strahlen mich wieder schöne Alpenseen an, ein gutes Örtchen zum Mittagessen. Kurz danach steht bereits die Vermigelhütte in Sicht.

Bei einem Gespräch mit einem ursenen (oder urchigen?) Einheimischer erfahre ich Interessantes über dieser abgeschiedenen Region. Von Strahlern und Jägern ist die Rede, von den Auseinandersetzungen zwischen Urner und Ursner, von Bernhard Russi’s Maiensässhütte, von Militärerinnerungen und Skifahrten von dazumal.

Beim Abendessen mit Werner, Fini, Ines und Jörg wird’s noch gesellig. Langsam setzt sich die Abendstimmung in Szene und klingt bis zum Zubettgehen noch lange nicht ab.

Zusammengefasst ein guter Start meiner Weitwanderung.

Meine Etappe:

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Auf den Spuren der Walser

Trekking zwischen Davos und Arosa

Treffpunkt beim Bahnhof Klosters Platz und gemeinsame Wanderung via Schwendi zum Casannapass und anschliessend zum schönen Grünsee. Von da steigen wir mit herrlicher Aussicht ins Fondeital runter und erreichen unser Tagesziel beim typischen Walserdorf Strassberg.
Am nächsten Tag steigen wir nach Langwies runter und wieder ins Sapüntal hoch. Nach einer Stärkung erreichen wir den Strelapass und steigen danach runter zur Bergsation Parsennbahn, welche und nach Davos Platz bringen wird.
Während unseres Trekkings werden wir etliche typische Walsersiedlungen antreffen, wo wir Interessantes über diese im Kanton Graubünden fest verankerte Kultur erfahren werden.

Die Wanderung erfolgt auf Bergwanderwege (rot-weiss) und teilt sich auf zwei Tagesetappen von 5-6 Stunden mit regelmässigen Pausen. Eine mittlere Kondition und gute Ausrüstung ist empfohlen. Wir übernachten mit Halbpension in einer typischen Walsersiedlung, Mittagessen aus dem Rucksack.

Weitere Details werden vor der Abfahrt kommuniziert.
Anmeldung

«Unterwegs sein und Wissenswertes erfahren»

 

 

 

«Felsformationen» im südlichen Valposchiavo

Die crot – die damaligen Kühlschränke

Auf dem Talboden sowie an den Talseiten der Gemeinde Brusio, zwischen Miralago bis Campocologno im südlichem Valposchiavo, treffen wir auf sonderbaren Steinkonstruktionen: die sogenannten crot. Die crot sind eigenartige Felsbauten, welche schon vor Jahrhunderten erbaut wurden.

Mehr als 200 solche Sonderkonstruktionen sind in der Gemeinde Brusio heute noch vorhanden, viele davon noch im einwandfreien Zustand. In frischen und schattigen Ortsteilen wurden sie für die Konservierung von Lebensmittel erbaut. Einige wurden in offenere und trockenere Gegenden als Küche oder im Sommer sogar als Wohneinheit genutzt.

Wir starten unsere Wanderung in Miralago, am südlichen Ende des Lago di Poschiavo und folgen die rechte Talseite bis nach Brusio, wo wir in der Nähe vom bekannten Kreisviadukt der Rhätischen Bahn eine Gruppe crot besichtigen werden. Unser Rückweg führt uns auf der Sonnenseite wieder zurück nach Miralago. Auf unsere Wanderung im dieser Grenzregionen erfahren wir mehr über die Geschichte dieser besonderen «Felsformationen».

«Wandernd neue Kulturen erleben»