Es geht los
Gestern packte ich meine wortwörtlichen Siebensachen in meinem treuen Begleiter ein. 10kg für die nächsten drei Wochen, ob das genügt?
Die kleine Rote bringt mich zum Oberalp, wo ein Leuchtturm mir den Weg zeigt. Blühende Alpenrosen, plätschernde Bäche, bimmelnde Kuhglocken und brummende Töfffahrer begleiten mich hinein Richtung Val Maighels. Angesichts der vielen noch anstehenden km wähle ich die gemütlichere Route und belasse den Pazolastock für ein anderes Mal (Gell Renato :-)).
Am Tomasee hört man nur noch das Fliessen des Baches und der vorbeiziehende Wind, ich bin fast alleine und nehme die Augen voll von diesem herrlichen Alpensee. Rotterdam minus 1233km, reine Mathematik. Auf diesen Gewässern war mein Vater 10 Jahre lang unterwegs, … ok ein wenig weiter Richtung Meer und vor über 70 Jahren.
Nach der Maighelshütte flacht sich das Tal ab, der Bach mäandert durch die alpine Hochmoorlandschaft und wirft sich tobend in der Schlucht, eine Art Mini-Greina. Murmeli warnen einander, dass schon wieder ein Tourist kommt, ein Steinbock schaut von der Krete auf mich herunter. Beim Maighelspass strahlen mich wieder schöne Alpenseen an, ein gutes Örtchen zum Mittagessen. Kurz danach steht bereits die Vermigelhütte in Sicht.
Bei einem Gespräch mit einem ursenen (oder urchigen?) Einheimischer erfahre ich Interessantes über dieser abgeschiedenen Region. Von Strahlern und Jägern ist die Rede, von den Auseinandersetzungen zwischen Urner und Ursner, von Bernhard Russi’s Maiensässhütte, von Militärerinnerungen und Skifahrten von dazumal.
Beim Abendessen mit Werner, Fini, Ines und Jörg wird’s noch gesellig. Langsam setzt sich die Abendstimmung in Szene und klingt bis zum Zubettgehen noch lange nicht ab.
Zusammengefasst ein guter Start meiner Weitwanderung.
Meine Etappe: