20 | Sonogno – Cna d’Efra

Grazie Dani e Corrado

Vorletzter Tag mit dem kurzen Aufstieg zur unbewarteten Capanna d’Efra auf 2100m. Tag für Rückbesinnung?

Im Rustico der Zia Silvia ist alles ruhig als wir aufstehen, der Himmel ist blau, die Sonne färbt gerade die ersten Bergspitzen goldig ein. Alessandro zaubert einen wunderbaren Kaffee hervor während Dani sich wieder in der Mutterfunktion einfindet und Brot, Käse, Konfi und Früchte auftischt.

Ganz ruhig verlassen wir das Rustico und gehen runter zum Parkplatz um dann einen kurzen Halt beim 100-Seelendorf Sonogno einzulegen. Schön herausgeputzt präsentiert sich das Dörfchen mit seinen Steinhäusern, dem alten öffentlichen Backofen und dem herzigen Dorfplatz.

Mit Corrado haben wir um halb neun in Frasco abgemacht, da finden wir aber kein Beizli für einen Kaffee. So warten wir auf der Friedhofmauer. Dani ist schon ganz nervös, nicht dass er irgendwo anders auf uns wartet. Der Kirchturm schlägt die halbe Stunde und pünktlich um die Ecke erscheint  Corrado im Gegenlicht mit voller Wandermontour.

Also steigen wir (Dani, Corrado, Alessandro und ich) dem Efratal hoch. Wir queren Buchen- und Birkenwälder, ganz unten sogar Kastanienheine, etwas ungewohnt für mich in den letzten Wochen. Der Weg steigt gemütlich hoch, ganz anders als gestern. Die Seitenbäche bilden immer wieder kleine Badewannen, typisch Verzasca halt, ob man darin baden könnte. Nichts für mich als Warmduscher und so oder so, im Bachbett liegt noch Lawinenschnee.

Bei der ersten Pause verlassen uns Dani und Ale, sie kehren zur Zia zurück. Danke Dani für das Mitlaufen und Ale für das feine gestrige Risotto. Corrado geht nun vor, er ist fit und gibt einen guten Tackt vor. Beim Efrasee muss man einfach halten, diese smaragdgrüne Wasserfläche lässt jeden Herz höher schlagen, oder war es Corrados Tempo? Wir philosophieren ein Wenig am Ufer bevor es mit der letzten Stufe zur Hütte geht. Die Sonne brennt und es ist heiss, die Sonnenstube zeigt sich von ihrer besten Seite.

Nach gut drei Stunden sind wir bei der Hütte, es ist reger Aufräumbetrieb, eine grosse Gruppe von Wanderer ist bereits Weg, das Betreuungsteam räumt zusammen und wird vom Heli abgeholt. Wir essen unser Mittag, die Zeit vergeht sehr schnell bis Corrado sich auf dem Heimweg macht und der Heli die drei freiwilligen Helfer der Società Escursionistica Verzaschese wegfliegt. Grazie Corrado für diese Etappe und den freundlichen Austausch.

Jetz bin ich ganz alleine da, der Brunnen plätschert vor sich hin, der Wind lässt die Schweizerfahne flattern. Was ist mit mir? Ich bin glücklich, habe 20 wunderschöne Tage hinter mir, fühle mich fit und zufrieden. Genugtuung, Zufriedenheit und besonders Dankbarkeit, dass all dies möglich gewesen ist. Ja, ich glaube das sind die Emotionen die ich in mir spüre.

Soweit zum alleine sein, zwei Gleichgesinnten aus der Romandie treffen ein, wer wird noch dazu stossen? Es geht nicht lange da treffen noch zwei, drei vier ein. Wir sind ca. 15, Marc aus Bellinzona bietet mir ein Teller Polenta an, ich tische meine Salametti auf. Wir essen alle gemeinsam draussen auf dem Steintisch während die Sonne langsam hinter der Schweizerfahne untergeht.

Meine Etappe:

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