Alternative gefragt
Alternativprogramm ist heute angesagt, weil man uns die Überquerung nach Belalp heute bei Gewitterprognosen sichtlich nicht empfiehlt.
Als ich gestern schon schlief, hat Ale einen interessanten Suonen-Weg in den Faltprospekten dieser Ferienregion ausfindig gemacht. Nun gilt es diese Variante ins Detail zu studieren. Wir nehmen uns Zeit während draussen die Wolken immer dunkler werden.
Wir steigen mit der Seilbahn wieder ins Tal und verschieben uns bis Lax. Da soll unsere Entdeckungsreise zum Thema Suonen starten. Die Trusera Wasserfuhre (Suone) stammt aus dem Mittelalter und diente damals, wie viele ähnliche Konstruktionen, der Bewässerung von Trockenregionen durch Herbeiführen von Wasser aus den steil herabstürzenden Bäche via horizontale Kanäle an den Talhängen.
Unser Weg fängt zuerst steil an, um die nötige Höhe bei Wasen zu erreichen. Hier startet der Wanderweg entlang der Trusera-Suone. Diese wurde vor 15 Jahren, nach langer Zeit durch einem Gemeinschafstprojekt zu Demonstrationszwecke restauriert und wieder in Betrieb genommen. Eine Gruppe von Freiwilligen setzt sich für den Unterhalt und den Betrieb ein.
Sander hiessen die Arbeiter, die für die Entsandung und den einwandfreien Betrieb dieser Kanälen zuständig waren. Eine solche freiwillige „Sanderin“ treffen wir in Aktion, sie erklärt uns die Probleme, besonders bei unterirdischen Passagen und freut sich an der rege Begehung dieser Wegstrecke. Der Hang ist oberhalb und unterhalb uns sehr steil, der gemütliche Weg folgt aber den Wasserverlauf mit einer kaum wahrnehmbare Steigung.
Bei Mühlebach, das kleine Haufendorf mit dem ältesten Dorfkern der Schweiz in Holzbauweise, endet unser Sounen-Trek und wir überqueren die Rotten (Rhone) auf einer Hängebrücke in beeindruckender und schwindelerregender Höhe.
Hier trennen sich unsere Wege wieder, Ale kehrt mit dem Zug nach Hause und ich werde morgen von Ulrichen den Nufenenpass in Angriff nehmen.
Grauer Tag mit gelungenem Alternativprogramm.
Meine Etappe: